Erfurt. Die Eagles lassen noch einmal ihre Hits kreisen, Sierra Ferrel spielt gute, alte Country-Musik herrlich erfrischend. Wir haben in beide Alben reingehört.
Glenn Frey ist inzwischen auch schon wieder seit acht Jahren tot, doch Don Henley hält die alte Band weiter auf Kurs oder zumindest auf den Bühnenbrettern. Die aktuelle Tournee soll nun (oder wieder mal) der endgültige Abschied sein. Neues darf man von den Eagles ohnehin nicht erwarten (wäre ohne Frey auch Hochverrat).
Und so erscheint passend zur Goodbye-Tour eine weitere Werkschau, „To the Limit: The essential Collection“ mit 51 Tracks aus 48 Jahren: die altbekannten Hits, ein paar Fan-Lieblinge und ein Dutzend Live-Versionen. Ganz nach der Devise: Klotzen, nicht kleckern auf drei CDs oder auf sechs LPs. Kann man natürlich machen mit so einem beeindruckenden Backkatalog.
Sierra Ferrell spielt eigene Songs im traditionellen Stil
Sie ist Jahrgang 1988 und doch gelingt Sierra Ferrell ein ungewöhnlicher Spagat: Die Country-Musikerin klingt einerseits wie die Großen ihrer Gilde, andererseits wirken ihre Songs nicht wie aus einem anderen Jahrhundert. Sind sie ja auch nicht. Ferrell flaniert auf ihrem zweiten Album „Trail of Flowers“ zwischen Tradition und dem Spaß an den eigenen Ideen.
Die sind nicht ohne: „Fox Hunt“ ist ein Stampfer, der im Stadion wie in der Trucker-Kneipe funktioniert, „I could drive you crazy“ könnte auch ein Standard aus dem großen amerikanischen Folkbuch sein, und hat doch Anschlussstellen an den Rock’n’Roll. Nur in der zweiten Hälfte geht dem Album etwas die Luft aus, allerdings selten wird es zu süßlich wie in „Why haven’t you love me yet“.